Was kommt nach dem Edeka?

Leerstand am Borsigplatz

Der einzige Supermarkt am Borsigplatz hat zugemacht. Für das Unternehmen Edeka hat sich der Laden nicht mehr rentiert. Der allmähliche Abbau deutete sich schon seit vielen Monaten an. Erst wurden Fleisch- und Käsetheke geschlossen, dann der Bäckereistand. Jetzt ist das Geschäft zu, obwohl der Mietvertrag noch zwei Jahre weiterläuft – und das zu horrenden Raten. „Jenseits der 15.000“, berichtet ein Nachbar, beträgt der Mietzins. Dabei soll das Gebäude gerade im Lagerbereich schon deutlich marode sein.

Für alle Anwohner im Quartier ist es nach der Schlecker-Schließung ein herber Verlust. Gerade Nachbarn älterer Semester, aber auch Mütter mit Kleinkindern wären auf die Nahversorgung mit Lebensmitteln und Drogerieartikeln angewiesen. Die ist jetzt futsch, und es kursieren sogar Gerüchte, dass die Aldi-Filiale an der Grenze des Quartiers Ende des Jahres zumacht.

Anlass für Borsig11 e.V., Mitglieder und Nachbarn, sich am 25.5. kurzfristig zusammenzusetzen, um gemeinsam Zukunftspläne zu entwerfen, mit denen die Versorgungslücke für möglichst viele geschlossen wird. Die eingebrachten Ideen reichten vom Lieferservice in Kooperation mit der ehemaligen Fruchtbörse, jetzt Rewe, bis zum Aufbau eines eigenen Marktes, am besten mit Produkten regionaler Herkunft.

Ein zweites Treffen soll am 31.5. auch die örtlichen Wohnungsgesellschaften Vivawest und Spar- und Bauverein mit ins Boot holen. Von ihnen ist ein gesteigertes Interesse daran zu erwarten, dass ein Nachfolgemarkt etabliert wird, denn ganz ohne Supermarkt in Fußnähe würde die Attraktivität des Wohnumfeldes erheblich sinken. Die Schließung wirkt sich schon jetzt auch auf die umliegenden Geschäfte nachteilig aus. Da viele nun in entfernteren Supermärkten einkaufen gehen, nutzen sie dort gleich auch die Apotheken und Zeitschriftenläden.

Ein erster Schritt wäre das Borsig11-Angebot einer Einkaufsgemeinschaft. Um die befürchtete negative Entwicklung aufzuhalten, ist zunächst geplant, Kontakt zur Immobiliengesellschaft Kontakt aufzunehmen, der das ehemalige Edeka-Gebäude gehört. Borsig11 e.V. hofft, sich mit ihr auf bezahlbarere Miet-Konditionen einigen zu können.

Isabelle Reiff

2 comments

  1. Miserable Einzelhandelsstruktur

    Drogenhandel

    Lärm

    Vermüllte Straßen und Hinterhöfe

    Es muss für den Borsigplatz einiges getan werden.

    Sonst endet dieser noch wie der Nordmarkt in der absoluten Kriminalität…..

  2. Nachdem sich die Banken aus fast allen „unattraktiven“ Vierteln zurückziehen und man weite Wege zurücklegen muss, um das bisken Bargeld kostenfrei zu ziehen, zieht sich auch das Filialgeschäft zurück. Dass die Mieten horrrend sind, zeigt die Verfallssucht mancher Eigentümer.
    Es bleibt die Sparkasse als Kontakt zur großen Bankenwelt und die Riesenmärkte für Autobesitzer.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert