Sprechstunde: Kohle

So., 17. Mai, 18 Uhr
Oesterholzstraße 103

Borsig-Blinks / Rolf Dennemann und Gäste. Diesmal: Das Kunst-Kollektiv geheimagentur berichtet vom Projekt „Schwarzbank“ (Oberhausen, 2012) und von der lokalen Währung „Kohle“. Wir fragen, wie es weitergeht mit den Chancen, und nach der Zukunft von „103“.

„Schwarzbank“ hieß das Experiment des Künstler-Kollektivs geheimagentur, das 2012 in Oberhausen in Kooperation mit dem örtlichen Theater und einem Netzwerk an Partnern die Lokalwährung „Kohle“ einführte. Die Schwarzbank vergab Mikrokredite in Kohle und verlangte als Gegenleistung die Ausübung und Dokumentation einer Tätigkeit, für die man normalerweise nicht entlohnt wurde. Auf diese Weise kamen Ressourcen im Alltag zum Vorschein, die sonst verborgen bleiben, und die einen unbeachteten Reichtum der Gesellschaft darstellen.

Am Sonntag, den 17. Mai um 18 Uhr ist die geheimagentur in Rolf Dennemanns „Sprechstunde“ in der Oesterholzstraße 103 zu Gast, dem wöchentlichen Forum des Kunstprojekts „Public Residence: Die Chance“. Auch am Dortmunder Borsigplatz kursiert seit einem Jahr eine Komplementärwährung: die „Chancen„. Durch sie können Bewohner mit bestimmen, was in ihrem Stadtteil geschieht. Insgesamt sieben Künstlerinnen und Künstler haben auf Einladung des Vereins Machbarschaft Borsig11 und der Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft im vergangenen Jahr mit Hilfe ihrer Nachbarn kreative Impulse gesetzt. Ab Juni können die Bewohner eigenständig mit den Chancen weiter arbeiten.

Kohle, Chancen – künstlerische Alternativ-Währungen als Instrument zur Beteiligung der Menschen an der Gestaltung von Gesellschaft? Ist es nicht das Geld, durch das alle Lebensbereiche kommerzialisiert werden, das uns zu Konsumenten degradiert und alternative Verhaltensweisen verdrängt? Oder lässt sich Geld anders denken, umnutzen, neu verwenden, um Kreativität und soziales Engagement zu fördern? Die Schwarzbank wurde unterstützt und beraten von der Banco Palmas aus Fortaleza, der ersten der Brasilianischen „community development banks“, die mit ihren „Palmas“ eine „soziale Währung“ etabliert hat, die nach solidarischen Prinzipien funktioniert.

Nachbarn und Besucher sind zur Sprechstunde eingeladen, mit den Gästen über das Verhältnis von Geld und Welt, Kunst und Gesellschaft zu diskutieren und darüber nachzudenken, wie es mit Kohle und Chancen weitergehen kann. Eintritt frei.

Borsig-Blinks: Der Autor, Regisseur und Schauspieler Rolf Dennemann kommt regelmäßig  Sonntags um 18.00 Uhr ins Ladenlokal “Public Residence” in der Oesterholzstraße 103. Bei seinen „Sprechstunden“ will er, zusammen mit Euch und Ihnen und anderen Künstlern als Gästen, Texte vorstellen und sammeln, „lesen, zuhören und festhalten, erfinden und spinnen, meckern und meutern, gestalten und verändern und ausprobieren.“ Daraus entstehen unvorhergesehene Programme, Szenen, Dialoge oder Kurzgeschichten. Dennemann nennt sie „Borsig-Blinks“. Aktuell: BORSIG-VIPS.

 

Rolf Dennemann
rolf(at)borsig11.de

 

 

Borsig-Blinks wird realisiert mit den Chancen der Bewohner des Borsigplatz-Quartiers
eine Aktion von Rolf Dennemann
im Rahmen von PUBLIC RESIDENCE: DIE CHANCE
ein Projekt von Machbarschaft Borsig11 e.V.
in Kooperation mit der Montag Stiftung Kunst und Gesellschaft

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