Wie würde meine Straße heißen, wenn ich sie umbenennen könnte? Zu dieser Phantasiereise hat heute Henrik Mayer an den Borsigplatz geladen und dafür die Litfaßsäule, die sich zwischen Knabberladen und Borsig11 e.V. befindet, entsprechend vorbereitet: Das ganze Quartier war aufgezeichnet, aber ohne Straßen- und Plätzenamen. Für viele inspirierend – trotz unberechenbaren Wetters: Wer hat nicht schon mal davon geträumt, eine Straße nach sich selbst zu benennen, nach dem Lieblingsverein oder als „Allee“ ordentlich aufzuwerten. Gerade am Borsigplatz ist jede zweite Straße der Stahlzeit gewidmet, eine Zeit, der einige noch nachtrauern, die neue Generation aber nichts mehr abgewinnen kann. Was für ein Identifikationspotenzial draus erwachsen kann, wenn diese Straße ganz neu von mir benannt wird! Wer will da wieder wegziehen! Wer verunschönt so eine Straße mit Sperrmüll und Abfall? Wer will dann nicht, dass diese Straße richtig was hermacht! Henrik Mayer hat auch wirklich vor, richtige Straßenschilder dort anzubringen. Die Produktion kostet aber Geld, dafür braucht er „Chancen“.
Viele Besucher erfuhren bei der Gelegenheit der Straßen-Neubenennung auch erstmals von der neuen Währung am Borsigplatz: 100 Chancen stehen jedem zur Verfügung, der in einer dieser aufgemalten Straßen wohnt. Die 100 Chancen sind so viel wert wie 100 Euro und können dazu eingesetzt werden, die Straßen und das Leben in ihnen wirklich zu verändern, z.B., indem man sie Henrik Mayer gibt. Für die 113 Straßennamenschilder rund um den Borsigplatz braucht er 113 Schilderpaten. Noch bis Donnerstag hängt der Stadtplan an der Litfaßsäule, können also noch alternative Straßennamenvorschläge gemacht werden. Für die Zuteilung der Chancen gibt es nur diese Frist: solange der Vorrat reicht. Knapp 10.000 Chancen sind schon ausgeteilt worden …